Der Server im Wohnzimmer (3/3)

Januar 15th, 2009

3. Software

3.1 Prolog
Es ist ja schon eine Weile her, seit ich die ersten beiden Teile dieser Serie geschrieben habe (fast 1 1/2 Jahre!) Derweil ist meine Tochter geboren und zu zu einer süssen, wenn auch durchaus anstrengenden Schnecke herangewachsen. Da ich den Job des Vollzeitpapas übernommen habe (sehr gerne übrigens!) fehlte es mir leider durchgehend an der notwendigen Kombination aus Zeit und Lust dieses Projekt weiter zu verfolgen. Zudem hat kaum jemand diese posts jemals gelesen…

Was ist jetzt anders?
Der Fernseher (so ein altes CRT-Modell) ward defekt und wird gegen einen 37" FullHD LCD ausgetauscht! Sollte heute noch eintrudeln. Bisher wurde der Fernseher mit Filmen und Serien von der XboX (XBMC) bedient, klappt wunderbar. Aber mit 1080p vor der Nase steigen natürlich auch hier die Ansprüche. Ausserdem wollte meine Frau gerne wieder die Möglichkeit zum Aufzeichnen (der VCR musste der XboX weichen…) des Tatortes. Ein Gerät wie z.B. der FANTEC MM-HDRTV bietet sich hier an. Leider kann er kein H.264! Also müsste ich Dateien in dem Format erst in MPEG2 konvertieren. Doof. Solche netten Teile wie die Dreambox DM 800 HD PVR kommen leider mangels Budget nicht in Frage. Also blieb nur die Lösung einen neuen Wohnzimmer-Server zu bauen. Der übernimmt die bisherigen Aufgaben des alten Gerätes und soll zusätzlich als PVR und Medienplayer dienen.

Als System kommt natürlich wieder Debian (diesmal Lenny) zum Einsatz. Als PVR Software habe ich mich für MythTV entschieden. Beim zweiten Anlauf werde ich versuchen die alten Fehler nicht zu wiederholen und ausserdem möglichst sorgfältig alle Aktionen zu protokollieren.

3.2 Fazit
Mein Fazit aus ca. 1 1/2 Jahren Debian-Server: absolut empfehlenwert! Ich hatte nur einmal kurz downtime als ich im BIOS COM1 anknipsen musste für das externe Modem (HylaFAX!). Die restliche Zeit hatte ich bis auf ein paar glitches wegen einzelner Updates nicht ein einziges Problem. Das Ding läuft und läuft und läuft…

3.3 Ausblick
Die Hardwareliste ist schon fast fertig:

  • Mainboard: ECS A780GM-A
  • Athlon X2 4200+ (2,2 GHz DualCore)
  • 2 GB DDR2 Ram PC6400
  • 460 Watt NT mit 120mm Lüfter 16dB
  • Terratec Cynergy T2 USB TV-Stick

Wann ich mit dem bauen anfangen kann ist noch nicht so sicher 🙂
In jedem Fall wird es dann Zeit für eine zweite Serie!
Vorher muss ich aber noch WordPress updaten, das nervt langsam…

Der Server im Wohnzimmer (2/3)

September 3rd, 2007

2. Handarbeit

2.1. Die Schale knacken
[singlepic=78,120,right] Bevor ich mit dem Bau des neuen Gehäuses beginnen kann, muss das alte zuerst entfernt werden. Dazu habe ich einfach das Mainboard abgeschraubt und sofort auf das Brett zur Wandbefestigung aufgeschraubt. Für den richtigen Abstand zwischen Mainboard und Holz sorgen mehrere schmale Moosgummistreifen (das dicke aus dem Handwerkerbedarfsladen). [singlepic=79,120]

2.2. Steife Brise
[singlepic=80,120,right]Der CPU-Lüfter wird abgeschraubt, ebenso der Netzteillüfter. An deren Stelle kommen die beiden 120mm-Gehäuselüfter. Die beiden Monster werden mit Kabelbindern an der Holzplatte geschnürt.
Um die Lüfter vom Gehäuse zu entkoppeln, kommen auch hier Moosgummistreifen zum Einsatz (ich habe mir sagen lassen, dass ca. 60° C völlig problemlos sind für das Moosgummi). Der rechte Lüfter bläst nach innen den CPU-Kühlkörper an, der rechte saugt warme Luft vom Netzteil nach aussen.

Hier noch mal zur Übersicht die bestückte Platte: links unten das Lüfterlose Netzteil, rechts die CPU mit Kühlkörper, oben rechts 1x Fritz!Card Classic, 1x Realtek 8139, 1x ATI Rage Expert 2000. Links oben fehlt noch die Festplatte.
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2.3. Der Elefant lässt Wasser…
[singlepic=85,120,right]Zeit für eine ersten Funktionstest. Im Testlabor (Schlafzimmer) wird mein Prototyp auf Herz und Nieren geprüft. Kernstück der Testreihe ist ein Extrembelastungstest: Windows2000-Installation! 😀
Aber Spass beiseite – Windows hat sich anstandslos installiert, alle Geräte funktionieren. Ich habe also nichts kaputt gemacht. Das Beste das man mit einer Windows-Installation machen kann ist format c: Vorzugsweise gleich mit der Debian-CD!
An dieser Stelle wird jetzt das Grundsystem von Debian 4 installiert. Gerade genug, um per ssh den Rest zu erledigen. Das soll das letzte Mal sein, dass der Server mit Monitor und Keyboard betrieben wird. Für mich eine echte Zitterpartie, da die Summe meiner Erfahrungen mit Linux gegen NIL tendiert.
Aber das Thema Software werde ich im dritten Teil meines Berichtes behandeln.
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2.4. Die Platte auf der Platte
Jetzt kommt die HD an die Reihe (das CDROM-Laufwerk brauche ich nur für die Grundinstallation). Ich hatte vor, den Laufwerkskäfig aus dem alten Gehäuse zu verwenden, wegen der besseren Wärmeableitung. Nach etwa 20 herausgebohrten Nieten musste ich feststellen, dass das nicht so gut klappen würde.
[singlepic=89,120,right] Daher griff ich wieder einmal zu meinem bevorzugten Hilfsmittel: der Metallwinkel. Sieht schon etwas skurril aus :-/ Sitzt aber erstaunlich fest und schein gut gepolstert. Das Prinzip: Winkel aufschrauben, Gummi unten an beiden Flächen, mehrere kleinere Kabelbinder in Reihe gesteckt ergeben zwei Gurte um die Platte an Ort und Stelle zu halten. Das wird natürlich nicht perfekt funktionieren, aber das werde ich bald herausfinden.
Bei meinen Recherchen bin ich auf unterschiedliche Ansichten bezüglich der Kühlung einer entkoppelten Platte gestossen. a.) Durch die fehlende Wärmeableitung am Metallkäfig seien Festplatten extrem gefährdet den Hitzetod zu sterben. b.) In der Praxis seien keine Probleme zu erwarten. Ich neige prinzipiell zu a.), bin aber gute Hoffnung für b.) Meine HD muss nicht viel arbeiten und wird hoffentlich ausreichend durch Konvektion gekühlt.

2.5. An die Wand damit!
[singlepic=87,120,right] Das sieht doch schon ganz gut aus. Rechter Hand die andere Box. Die linke Seitenwand ist mit der Bodenplatte verschraubt, da hier die Status-LEDs neben An/Aus und Reset untergebracht sind. Innen hält sich der Lautsprecher magnetisch an einem Winkel fest…
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2.6. Verkleidung
[singlepic=94,120,right] Die neue Hülle! Man beachte die dilettantisch angebrachten Lüftungslöcher für die Festplatte. Frisch lackiert sieht das Ding gar nicht so übel aus. Das ganze wird hinter der oberen Leiste einfach mit zwei – na? – klar: Winkeln aufgesteckt. Nach dem ersten Anpassen dienen ein paar Moosgummistreifen als Dichtung. Nach unten hin ist ein Spalt offen, für Kabel und Frischluft.
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2.7. Fertig! Jetzt ein Bier!
[singlepic=92,120,right] Das habe ich mir so richtig verdient. Allerdings darf ich nicht daran denken, wie es im Nebenraum aussieht. Ich bin kein ordentlicher Handwerker!
Der erste Eindruck des Servers ist erfreulich. Angenehm leise, unauffällig und vor allem lugt nachts ein blauer Schimmer unter der Kommode hervor. 😀

Im letzten Teil berichte ich über meine neuen Erfahrungen mit Linux.
Bis die Tage,
Carsten

BOFHs last excuse: [BOFH]

Der Server im Wohnzimmer (1/3)

August 29th, 2007

1.1. Vorgeschichte

Guten Tag!
Da mein altes "Junggesellenzimmer" (alias "Büro" alias "Serverraum" alias "Gästezimmer") nun bald eine neue Bestimmung erhält – es wird das Kinderzimmer, juhu! – muss ich andere Standorte für die beiden Rechner finden. Der "Bürorechner" war einfach: der alte iMacDV meiner Frau kommt weg, dicker Intel-Mac kommt hin. Zum Glück sind wir beide zu einigen Kompromissen bereit, sonst hätte ich den geliebten iMac den Händen meiner hochschwangeren Frau mit Gewalt entringen müssen. Ich werde versuchen das gute Stück in der Küche unterzubringen, dann kann ich endlich auch beim Kochen Battlestar im Original gucken 🙂 Aber ich schweife ab! Bleibt jetzt also noch der Server. Ein alter Celeron 466 von NMR. Uraltes Ding, aber läuft bisher absolut stabil und zuverlässig. Das Gehäuse ist tatsächlich recht clever konzipiert. Ähnlich wie die alten PowerMacs kann man eine Seite aufklappen (auch im Betrieb) und kommt dann an alles ran. Guckst Du hier:[singlepic=77,120]

2. Gedanken

Bevor ich anfange das Teil fröhlich auseinander zu rupfen sollte ich natürlich ein paar Prämissen aufstellen:

  1. der Umbau soll nichts kosten
  2. ok, sagen wir er soll so günstig wie möglich werden
  3. bestehende Funktionalität soll übernommen werden
  4. der Betrieb muss annähernd geräuschlos sein (Wohnzimmer!)
  5. der Server muss optisch verschwinden, bzw. unauffällig sein (Wohnzimmer!)
  6. der Umbau muss Spass machen!

So, das sind nun eine Menge Anforderungen, die es zu erfüllen gilt. Gehen wir der Reihe nach.

1.3. Planung

1.3.1. Kosten
Damit die Sache möglichst günstig wird (und mir die beste Ehefrau von allen nicht den Kopf abreisst) werden natürlich nur vorhandene Komponenten verwendet. Also keine neue dicke Platte, kein MacMini, etc. Das Gehäuse wird aus Holz gebaut. Davon habe ich noch einen ganzen Arsch voll herumliegen. Ausserdem fällt beim Kinderzimmerumbau der selbstgebaute Schreibtisch weg. Mit dem Holz könnte ich eine ganze Serverlandschaft bauen…Ich bin handwerklich sicher nicht ganz ungeschickt, aber doch eher Spezialist fürs Grobe. Bisher habe ich Hochbetten, Halbhochbetten und Schreibtische gebaut. Mein Werkzeug taugt nicht wirklich für feine Holzarbeiten. Aber da das Budget die Grenzen setzt, muss ich damit klarkommen. So schlimm wie bei Tim wird es sicher nicht.

1.3.2. Funktionalität
Eigentlich müsste ich mir über diesen Punkt keine Gedanken machen, denn Hard- und Software können komplett übernommen werden. Da ich aber mit der bisherigen Lösung auf Windows-Basis nicht recht zufrieden bin, plane ich die Umstellung auf Debian mit ein. Was muss der Server können? Gucken wir uns an, was er im Moment kann:

  • Fileserver per Windows-Filesharing (für Mac-Clients + XBox)
  • Faxserver per Fritz!Fax
  • Verwaltung per TightVNC

Das ist ja nicht so wahnsinnig viel. Das sollte Debian viel besser können:

  • Fileserver per netatalk (Mac-Clients) + Samba (XBox)
  • Faxserver per HylaFax
  • Verwaltung per ssh und Webmin

1.3.3. Pssst – shut up!
Praktisch jeder User hat Erfahrung mit lärmenden Rechnern. Ich schliesse die meisten Mac-User allerdings mal aus: gewöhnlich hält ein Mac von Haus aus die Klappe.Was macht einen Rechner laut? Zwei Dinge: Lüfter und Festplatten! Mein Server in seiner jetzigen Form macht ziemlichen Krawall (verglichen mit meinem neuen Core2duo) und ist absolut Wohnzimmer-inkompatibel. Also gilt es die lauten Lüfter vom Netzteil und CPU zu ersetzen und die HDs zu entkoppeln.Daher habe ich mir zwei 120mm Gehäuselüfter besorgt, die mit 24dB recht leise sein sollten. Sowohl die HD als auch die Lüfter sollen ohne Schrauben auf Moosgummi gelagert werden (Kabelbinder!).

1.3.4. Ein Bauschrank
Die beste Lösung wäre natürlich, den Server in eine Besenkammer oder einen Einbauschrank verschwinden zu lassen. Beides wäre vorhanden, Problem hierbei: absolut keine Infrastruktur. Ich müsste erstmal einen Stromanschluss verlegen, und dafür bin ich nun doch zu doof. Also baue ich mir einen Schrank der an die Wand kommt wo alle wichtigen Anschlüsse sind. Für die ganzen Geräte und Anschlüsse (TV/Radio, TAE, Splitter, NTBA, ISDN-Anlage, DSL-Modem, Router baue ich dann gleich einen passenden Schrank dazu! Denn der Kabelsalat ist wirklich nicht lange zu ertragen…Unsere Möbel sind dunkel, die Wände hell (weiss ist geplant) also bekommt der Serverschrank einen cremefarbenen Anstrich, genauer gesagt dunkel-elfenbein. Ich wollte ihn ja orange anpinseln, aber die Beste Ehefrau von Allen hat mich eines Besseren belehrt.

1.3.5. Wo ist da der Spass?
Wer das fragen muss hatte noch nie ein Erfolgserlebnis durch handwerkliche Tätigkeit! Zugegeben: Meine Frau (die Beste Ehefrau von Allen nämlich) wird nicht viel Spass an dem Umbau haben. (Hoffentlich aber am Ergebnis!) Aber sie kennt den Spass am Handarbeiten so gut wie ich.

1.4. Zum Schluss
Ein kleiner Ausblick auf den nächsten Teil: [singlepic=81,120]

Im zweiten Teil geht es dann an die Hardware! Die Komponenten werden ausgebaut und neu aufgebaut.

"Then we´ll break you and build you up again. Then lunch. Then we´ll break you again. Then, if we have time left we will build you up again."Chief Wiggum *

Oder so.

Bis dahin,
Carsten

BOFHs latest excuse: [BOFH]

retrievr

Juli 12th, 2007

Es gibt eine sehr coole Möglichkeit nach Bildern auf Flickr.com zu suchen: Bei retrievr malt man eine Skizze und bekommt dynamisch die passenden Bilder angezeigt!

retrievr

Das klappt ziemlich gut. Zudem kann man aus der Liste ein Bild aussuchen das dann als Schablone benutzt wird.Macht einen Heidenspass!Grüsse!

Ich habe ja schon einiges gesehen,…

Juli 12th, 2007

… nicht zuletzt bei meiner Frau – ich meine natürlich Gestricktes oder Gehäkeltes. Aber diese Strickwerk 12 miles of yarn von Laura Porter ist schon sehr gut gelungen.Und so sieht das Teil dann aus:

Laura Porter mit ihrem gestrickten Ferrari

Nicht so extravagante, aber sehr viel sinnvollere Knitware findet sich auf Knitaholic.